Shapes of Life – Alles Leben oder was?

In der Ausstellung laden Eva und Anja die Besucher ein, in ihre vielschichtigen Bildwelten einzutauchen. Ihre Werke zeigen, wie facettenreich das Thema „Leben“ interpretiert werden kann – mal als spontane Momentaufnahme, mal als sorgfältig komponiertes Geflecht aus Beziehungen, Stimmungen und Eindrücken. Die beiden Landshuterinnen präsentieren eine kleine Auswahl aktueller Arbeiten in der Galerie NerdArt.

Sie beschreiben ihre Kunst so:

Eva: „Ich kreiere visuelle Momentaufnahmen als subjektive Reflexion meiner Welterfahrung. Dabei entstehen Teile ureigener Wahrnehmung – innere Resonanzen, transformiert in Form und Farbe. In dem Versuch, diese Impulse auf Papier oder Leinwand zu übertragen, fixiere ich keine Realität, sondern Fragmente eines Augenblicks, die durch meinen inneren Filter gebrochen wurden. Meine Werke entstehen nicht linear oder abgeschlossen, sondern entwickeln sich in einem offenen, diskontinuierlichen Prozess: Unterbrechungen, Revisionen, Hinzufügung – jede Phase ist Teil eines dialogischen Ringens mit dem entstehenden Bild. Perspektiven verschieben sich, Schichten überlagern sich, Strukturen lösen sich auf und formieren sich neu. Dieser Prozess erzeugt nicht selten Bildräume und Bedeutungen, die meine ursprüngliche Intention überschreiten. Das künstlerische Schaffen wird damit zu einem Dialog – sowohl mit dem Werk als auch mit der Welt, in der es verankert ist. Meine Arbeiten sind letztlich subjektive Kartografien eines Empfindens, das stets im Wandel ist: persönliche Topografien der Wahrnehmung.“

Anja: „Bei mir steht am Anfang meist ein konkretes Motiv, dass mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will, oder eine bestimmte Stimmung, die ich festhalten möchte. Dieses Motiv treibt mich an, und ich suche so lange nach der passenden Komposition meiner Figuren, bis es das ausdrückt, was ich sagen will. Mein Stil ist sehr unterschiedlich – ich kann und will mich nicht festlegen. Es gibt Phasen, in denen ich sehr detailgetreu arbeite, wie es derzeit der Fall ist, und andere, in denen ich mich freieren Ausdrucksformen zuwende. Lebewesen stehen dabei jedoch immer im Mittelpunkt – ihre Verletzlichkeit, ihr Lebensraum, ihre Stimmungen. Die Beziehungen zwischen ihnen spielen dabei die entscheidende Rolle. Auf meinen Bildern muss immer etwas sein, das atmet.“

Diese Ausstellung ist eine Einladung, das Leben mit anderen Augen zu sehen – fragil, kraftvoll, facettenreich – und sich von der Tiefe und Vielseitigkeit künstlerischer Perspektiven berühren zu lassen.