Feldhamster

Aus dem Zyklus “Rote Listen”

Radierung, Druck auf transparentem Reispapier, Fenstergrafik

Einst kam der Feldhamster vom Elsass bis nach Sibirien millionenfach vor. Jetzt ist er im gesamten Verbreitungsgebiet vom Aussterben bedroht. Bei uns ist der Feldhamster streng geschützt. Allerdings haben Naturschützer bislang angenommen, dass es noch jede Menge Feldhamster in Osteuropa und Russland gibt. Das war offenbar ein Trugschluss. Wenn sich nichts ändert, wird der Feldhamster in den nächsten Jahren aussterben.

Welche Folgen das Aussterben einer einzelnen Arten bei uns haben kann, zeigt sich an einem kleinen Tier, dem Feldhamster.
Früher als Ernteschädling bejagt, heute so selten und geschützt, dass er ganze Bauprojekte stoppen kann. Und das zu Recht, denn der Feldhamster ist ein sogenannter Bioturbator. Er gräbt sich durch den Boden – bis zu zwei Meter tief – und bewegt pro Sommer Schubkarren an Erde von unten nach oben und schafft damit optimale Bedingungen für eine ertragreiche Ernte.

Doch trotz strenger Schutzmaßnahmen erholen sich die Bestände nicht. Der Grund: riesige Felder, überall Monokulturen, gigantische Erntemaschinen, Überdüngung, Pestizide.

Auf den Feldern gibt es nichts mehr zu hamstern. Deswegen zählt heute jedes Hamsterleben.